12 Jan

Juventud y nuevas tecnologias – Klappe die 2.

Im EFD-Projekt „Juventud y nuevas tecnologias en el area rural VI“ in Spanien haben wir noch einen weiteren Freiwilligen! Daniel hat uns jetzt auch einen Bericht zukommen lassen. Seine Tätigkeiten und Aufgaben sind sehr vielfältig. Naja, und in jener Ecke kann ja sowieso kaum Langeweile aufkommen…

Ja auch ich habe es dann irgendwie noch geschafft in einen EFD “reinzurutschen“, den Last-Minute Newslettern von Eurocircle sei gedankt. In diesem Newsletter werden auch spontan frei gewordene Plätze veröffentlicht so wie es bei mir der Fall war.
Nachdem der “ursprüngliche Freiwillige“ sich noch vor Beginn seines Projektes umentschieden hatte, habe ich mich auf den frei gewordenen Platz beworben und schon zwei Tage nach dem Absenden der Bewerbung stand es für mich auch schon fest, dass ich in nur wenigen Wochen Deutschland verlassen würde.

Mich hat es im Zuge meines EFDs nach Spanien verschlagen.
Ich lebe nun seit knapp zwei Monaten (zehn Tage davon war ich über Weihnachten zuhause) zusammen mit drei weiteren Freiwilligen in einem Dorf nahe der Stadt Elche. Ich selber komme aus Hamburg und ich muss mich noch immer daran gewöhnen, dass es hier um einiges ruhiger zugeht.

Auch wenn ich sicher bin, dass ich nach meinem EFD wieder in einer Stadt leben möchte ist es trotzdem eine wertvolle Erfahrung für mich zu erleben was es heißt in einem Dorf zu leben, mittlerweile kann ich Dinge wertschätzen die ich in meinem bisherigen Leben als Selbstverständlichkeiten betrachtet habe.
Außerdem ist es auch schön wenn man bereits nach so kurzer Zeit fast jedes Mal eine bekannte Person trifft, wenn man durchs Dorf läuft. Dass ich mich hier auch ohne die volle Bandbreite an Freizeitangeboten wohl fühle liegt zum großen Teil auch an meinen Mitbewohnern, zwei Mädchen aus Deutschland und eine Freiwillige aus Ungarn mit denen ich mich gut verstehe und meine Erfahrungen teilen kann.

Und so wenig ist hier auch wieder nicht los, schließlich kommt man mit dem Fahrrad in weniger als einer halben Stunde nach Elche, eine Stadt mit knapp 230.000 Einwohnern. Mit ein wenig Tatendrang ist auch ein Ausflug nach Alicante oder Murcia kein Problem, fürs nächste Wochenende ist genau das geplant.
Also am Wochenende in die Stadt, aber was mache ich die restlichen fünf Tage der Woche

Ich habe nicht so ein Projekt bei dem ich jeden Tag in der Schule bin um die Lehrer zu unterstützen. Mein Projekt ist etwas vielseitiger oder mehr durcheinander, je nachdem wie mans nimmt.

Ich habe zwar einige Termine, die feststehen, so wie der Sportunterricht in der Schule oder das Fußballtraining (10 Stunden in der Woche), aber auch viele Dinge die ich nur eine Woche lang mache, so zum Beispiel, wenn ich ein Event vorbereiten muss.

Momentan ist es noch so, dass ich mir manchmel etwas mehr Regelmäßigkeit wünsche da man immer etwas Zeit braucht um sich in einer neuen Aufgabe zurechtzufinden.
Das bei mir noch einiges ein bisschen weniger geradlinig abläuft hängt aber sicherlich auch damit zusammen, dass ich noch keine zwei Monate in meinem Projekt bin und ich mir erst einmal mein eigenes Projekt zurechtbasteln musste.

Ab nächster Woche habe ich gleich vier neue Aufgaben in meinem Wochenplan die mich voraussichtlich länger begleiten werden, sodass bald etwas mehr Routine in meinen Alltag einziehen wird. Und zwar werde ich eine alle zwei Monate erscheinende Online-Zeitschrift erarbeiten und einen Informatikkurs für die Leute anbieten, die bisher noch nicht allzuviel von Computern verstehen, außerdem beginnt nun auch mein Tischtennistraining in der Schule. Zusätzlich startet mein Langzeitprojekt bei dem es darum geht einen Audoguide für Besucher unseres Dorfes zu erstellen.

Bisherige Erfahrung:
Die Arbeit mit den Kindern gefällt mir eigentlich immer sehr gut. Auch wenn mir die spanischen Kinder manchmal etwas quirliger erscheinen, als die Kinder, die ich gewohnt bin, fühle ich mich von den Kindern akzeptiert und gehe nicht unter, wenn ich eine Übung oder ein Spiel anleiten will.

Außerdem ist man in der Regel sowieso nie völlig alleine mit den Kindern, sodass immer jemand da ist der einen unterstützt. Und eins muss ich wirklich sagen, die Leute hier sind wirklich freundlich,

Trainer, Lehrer und auch die Mitarbeiter im Supermarkt stehen einem immer gerne zur Hilfe.

Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit meinem Projekt, auch wenn ich sagen muss, dass mir nicht immer alles leicht fällt was andere und manchmal auch mehr ich selber von mir erwarte. Aber ich merke, dass es für mich eine Zeit ist, in der ich mich in einem Tempo verändere bzw. entwickle wie ich es noch zu keiner Zeit in meinem Leben gemacht habe.

Daher bereue ich in keinster Weise mich ohne einen zweiten Gedanken zu verschwenden in dieses kleine Abenteuer gestürzt zu haben.

Jedem dem etwas mehr Zeit vor der Abreise vergönnt ist, kann ich nur ans Herz legen schon mal ordentlich Zeit in die Sprache zu investieren, denn diese scheint mir wirklich das Wichtigste um richtig anzukommen. Mein Spanisch ist noch nicht das Beste, aber ich kann schon ganz deutlich spüren wie mein bisheriger Fortschritt mir das Leben um einiges leichter macht.

Auch wenn es so wie ich es oben beschrieben habe mit dem Last-Minute Newsletter sehr einfach scheint noch irgendwo einen Platz zu ergattern, ist der normale Weg vielleicht etwas stressfreier. Ein wenig Vorlaufzeit kann doch sehr angenehm sein und es war auch nicht die erste Bewerbung, die bei mir schließlich zum Erfolg geführt hat.

Ich hoffe ich konnte einem potenziellen Freiwilligen hier einen kleinen aber realistischen Eindruck vermitteln und kann nur jedem ans Herz legen sich auf die Suche nach einer passenden Einsatzstelle zu machen!

¡Muchos saludos!