08 Jan

Leonard Cheshire Disability

„Leonard Cheshire Disability“ war ein EFD-Projekt in Schottland. Genauer gesagt in Edinburgh. Unsere Freiwillige Sarah kümmerte sich in ihrem EFD-Projekt um Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Wie das genau vonstatten geht, könnt ihr in ihrem schönen Bericht lesen:

Nach Beendigung meines Studiums im Sommer 2015 habe ich dank des Europäischen Freiwilligendienstes die Möglichkeit gehabt eine längere Zeit im Ausland zu verbringen. Anfang September ’15 ging es für mich nach Edinburgh, die Hauptstadt Schottlands, wo ich noch bis Anfang September ’16 bleiben werde.

Hier arbeite ich für die Organisation „Leonard Cheshire Disability“, die, wie der Name es schon vermuten lässt, Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen unterstützt. Über die Stadt verteilt gibt es zehn Wohngruppen für die service users, wie sie hier genannt werden, in denen vier bis acht Personen wohnen und wir ca. einmal die Woche aushelfen. Insgesamt bietet LCD vier Plätze für EFDler an, leider haben zwei von ihnen schon nach drei Monaten abgebrochen, sodass wir mittlerweile nur noch zwei Freiwillige sind.

In den Wohngruppen ist es unsere Aufgabe gemeinsam mit den service users ihre Freizeit nach ihren Wünschen zu gestalten. Dadurch dass wir jeweils in fünf verschiedenen Wohngruppen arbeiten und somit mit den verschiedensten Personen in Kontakt kommen, bieten sich dafür natürlich diverse Möglichkeiten. Dinge, die wir häufig und gerne machen, sind Bastelarbeiten, backen, Brettspiele spielen und zum Lunch oder auf einen Kaffee raus gehen. In meiner Zeit hier habe ich mit zwei Klienten das erste Fußballspiel meines Lebens besucht und ebenso stehen Kino- und Theaterbesuche ganz oben auf der Interessenliste der service users. Insgesamt ist es ein wirklich sehr entspanntes Arbeiten!

Leider läuft natürlich nicht alles, wie man sich es vorstellt. Da man mit vielen Personen (sowohl service users als auch Mitarbeiter) zusammenarbeitet und diese dann auch nur höchstens einmal die Woche sieht, geht öfters mal etwas unter, sodass man sich selten darauf verlassen kann, dass Geplantes auch wirklich umgesetzt wird. Einerseits wird uns immer wieder angeboten, dass wir auf jeden Fall unsere eigenen Ideen einbringen können, doch Vieles wird einfach vergessen oder nicht kommuniziert, sodass zumindest bis jetzt die wenigsten unserer Ideen wirklich stattgefunden haben (dieser Umstand hat einen Großteil dazu beigetragen, dass die zwei anderen Freiwilligen abgebrochen haben). Das finde ich leider sehr schade, besonders da diese Organisation schon seit ca. zehn Jahren Freiwillige aufnimmt. Glücklicherweise ist unsere Koordinatorin hier super! Sie kümmert sich wirklich sehr – man kann sich zu hundert Prozent auf sie verlassen.

Auch haben wir immer wieder Aktivitäten außerhalb der Wohngruppen, die unseren Aufenthalt sehr abwechslungsreich machen! So haben wir schon eine Konferenz über das Erasmus+-Programm besucht, einige Fundraisings veranstaltet, einen Ausflug nach Glasgow unternommen und einen Nachmittag auf dem Weihnachtsmarkt.

Auch Edinburgh als Stadt ist wirklich schön! In unserer Freizeit erkunden wir – wenn es denn man nicht regnet – die kleinen Gassen der Stadt oder gehen den Arthur’s Seat hoch (ein Berg mitten in der Stadt, von dem aus man einen sehr schönen Blick über Edinburgh hat. Außerdem haben wir das große Glück sehr nah am Meer zu wohnen. Auch Glasgow lässt sich mit dem Zug schnell erreichen.