27 Mrz

Breaking Borders

„Breaking Borders “ ist ein Freiwilligendienst-Projekt in Spanien. Genauer gesagt in Vic, welches sich in Katalonien befindet. Unser Freiwilliger Christian ist dort seit Ende Oktober und bleibt wohl auch trotz Pandemie dort. Er hat einen wirklich sehr, sehr lesenswerten Artikel geschrieben! Freut euch und klickt weiter!

Breaking Borders – die Inklusion von kognitiv eingeschränkten Menschen

Hi, ich bin der Christian und mache aktuell mein Freiwilligenprojekt in Spanien – um genauer zu sein in Vic, eine kleine Stadt in der Provinz von Barcelona, Katalonien!

Ich kratze schon fast an der Altersgrenze des Europäischen Solidaritätskorps mit meinen 28 Jahren, aber ich kann es nur jedem ans Herz legen sich mit der Möglichkeit eines europäischen Freiwilligendienstes auseinanderzusetzen und darüber nachzudenken.

Mein Projekt, initiiert von Sant Tomàs, hat zum Ziel Menschen mit einer intellektuellen Behinderung und deren Familien zu unterstützen.
Das geschieht in vielerlei Hinsicht:
wir bieten Sportaktivitäten an, spezielle Schulen und Bildungsmöglichkeiten für Kinder, Unterstützung im Berufsleben, eine Residenz (in der die Menschen eine 24 Stunden Betreuung erhalten) sowie die Möglichkeit in einem „Occupational Center“ zu arbeiten.

In so einem Occupational Center darf ich mithelfen. Man kann sich das wie eine Mischung aus Fabrikarbeit und Kindergarten vorstellen. Neben tatsächlichen Arbeiten, wie z.B. dem Montieren von Produkten, basteln wir viel, gehen Spazieren, spielen Fußball oder kümmern uns um den hauseigenen Hühnerstall.
So genau weiß ich gar nicht wie ich meine Tätigkeiten beschreiben soll – ich helfe einfach dort, wo ich gebraucht werde. Ich darf bspw. einzelne Gruppen leiten, mit ihnen basteln oder sportliche Aktivitäten durchführen – natürlich immer mit einer Fachkraft 😉 Die Kollegen sind toll, nett und hilfsbereit. Mit einigen jüngeren Kollegen habe ich auch bereits privat etwas unternommen.

Ich wohne hier mit vier weiteren Freiwilligen zusammen – alle aus verschiedenen Ländern. Wir verstehen uns gut und sind mit der Zeit zu einer echten Einheit verschmolzen. Wir nutzen viele der Aktivitäten, die uns die Umgebung bietet. Der Standort ist fantastisch – wir sind in einer Stunde in Barcelona, am Strand oder in den Bergen zum Ski fahren. Und auch die Stadt hier hat viele Cafés, Bars, Museen und Clubs zu bieten. Zudem bietet die Uni Erasmus an und weil Vic relativ klein ist, läuft man dem ein oder anderen Erasmus-Studenten automatisch in die Arme.

Ein Highlight war auch das On-Arrival-Training (fand in Alicante statt bei schönen 22 Grad und Sonne). Dort lernt man viele junge Menschen kennen, mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Projekten. Wir haben viel über das Europäische Solidaritätskorps erfahren und hatten dort einfach eine tolle Zeit!

Ich könnte hier noch viel mehr über meine Gedanken, Eindrücke und Erfahrungen schreiben, aber ich möchte euch auch nicht zu sehr bombardieren. Alles in allem kann ich es nur jedem empfehlen! Ich bin glücklich, dass ich mich zu diesem Projekt entschieden habe!

PS.: Jetzt zu Corona-Zeiten gilt momentan in Spanien Ausgangssperre und meine Arbeit wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen – aber das wusste ja keiner im Vorhinein. Wir fühlen uns aber auch während dieser Zeit gut aufgehoben. Ich vermisse jedoch meine Arbeit, meine Kollegen und den Alltag hier!