21 Jan

Les ambassadeurs des valeurs olympiques et européennes

„Les ambassadeurs des valeurs olympiques et européennes“ gehört zu unseren Lieblingsprojekten und wir haben schon des Öfteren dorthin entsendet. Es findet in Bordeaux statt. Im Moment haben wir 3 Freiwillige dort, die noch bis zum Sommer ihren Dienst leisten. Es geht vor allem um die Verbreitung der Europäischen Idee. Aber lest selbst. Zuerst der Bericht von Charlotte, dann von Bernhard und schließlich Paul. Viel Vergnügen!

Hi, ich bin Charlotte, bin 18 Jahre alt, und komme aus Saarbrücken. Ich habe mich für einen Europäischen Freiwilligendienst entschieden, weil ich nach dem Abitur nicht sofort studieren wollte, sondern lieber ein Jahr „Lernpause“ machen wollte.

Hier in Bordeaux sind wir 24 Freiwillige, davon 10 Franzosen und 14 Europäer, die für die Maison de l’Europe Bordeaux Aquitaine und den Comité Départemental Olympique et Sportif arbeiten.
Hier sind 10 Nationalitäten vertreten, von Georgien über Finnland bis nach Spanien.

Man nennt uns die „Ambassadeurs des valeurs européennes et olympiques“, unsere Aufgabe ist es verschiedenem Publikum europäische Werte zu vermitteln und ihnen die Europäische Union näherzubringen. Dieses Publikum geht vom Kindergarten bis zum Gymnasium, Radiosendern und Museumsbesucher.

Die ersten zwei Monate waren Ausbildungszeit.
Wir lernten unsere Mitfreiwilligen kennen, die Stadt, die Arbeitsumgebung. Wir besuchten verschiedene Workshops, wie man Ideen verbindet, Videos dreht und schneidet, seine Stimme richtig einsetzt, und vor allem lernten wir möglichst viel über die französische und europäische Gesellschaft, ihre Geschichte, und ihre Werte.

Seit Anfang November arbeiten wir in unseren Dreiergruppen. Wir besuchen vor allem Schulen in- und außerhalb von Bordeaux. Wie wir diese Interventionen gestalten ist meistens uns überlassen, wichtig ist nur, dass sie dem Publikum angepasst sind. Wir Deutschen haben auch eine Deutschlehrerin in ihrem Unterricht begleitet, und vor den Klassen über unsere Laufbahn und dieses Projekt gesprochen.

Persönlich mag ich an diesem Projekt am meisten meine Mitfreiwilligen. Wir verstehen uns alle sehr gut, verbringen viel Zeit miteinander, machen Tagesausflüge oder treffen uns auch einfach mal auf einen Tee.


Für mich ist dieser Freiwilligendienst das erste Mal, dass ich wirklich alleine in einer fremden Stadt wohne.
Daher hatte ich im Vorhinein des Projektes die Befürchtung gehabt, dass es für mich schwierig werden könnte hier in Bordeaux neue Kontakte zu knüpfen, zumal mein Französisch eher durchschnittlich ist.
Doch diese Bedenken wurden zu Beginn des Projektes vollständig zerstreut. Da die ersten 2 Monate mehr oder weniger aus Teambuilding bestanden und wir während dieser Zeit noch nicht arbeiten mussten entstand sehr schnell ein sehr angenehmes Gemeinschaftsgefühl.

Die Gruppe besteht einerseits aus 10 Franzosen die einen „Service Civique“, also ein französisches FSJ, machen. Dadurch war es für mich sehr leicht in die französische Sprache reinzukommen, was logischerweise auch den Kontakt zu Franzosen außerhalb des Projektes sehr vereinfacht.
Die andere Hälfte der Freiwilligen besteht aus 14 Freiwilligen aus ganz Europa. Im Gegensatz zu den Franzosen, die überall in der Stadt verstreut sind, wohnen die Europäer alle zusammen in dem selben Studentenwohnheim, immer zu zweit in einer MiniWG, also jeweils ein Schlafzimmer sowie ein Gemeinschaftsraum und ein Gemeinschaftsbad.
Zu Beginn des Projektes wird man in Dreiergruppen, die meistens aus einem Franzosen und zwei Europäern bestehen, eingeteilt, mit dem man ungefähr die Hälfte der Arbeit macht.
Den Rest der Zeit arbeitet man im Plenum, mit dem anderen Deutschen Freiwilligen oder in ganz anderen Gruppen. Man hat also immer mit allen aus dem Projekt zu tun.
Die Arbeit an sich ist recht abwechslungsreich:
So arbeite ich auf Sport-Events, mit Menschen mit Behinderungen, in Radios, in linguistischen Cafés, in einem Kindergarten und auch in Schulen.
Insgesamt arbeite ich ungefähr 20 bis 25 Stunden pro Woche, was natürlich viel Zeit für Reisen, Hobbys usw. zulässt.

Abschließend kann ich eigentlich ausschließlich Positives über das Projekt sagen. Ich hatte bisher 4 sehr spannende und schöne Monate. Ich konnte mein Französisch stark verbessern, habe viele neue Leute kennen gelernt und habe innerhalb und außerhalb der Arbeit sehr viele spannende Erfahrungen gemacht. Da ich noch nicht genau weiß was ich nach dem Abi machen will ist dieses Jahr zudem auch ideal, um mir darüber bewusst zu werden.


Ich bin Paul, 20 Jahre alt und europäischer Freiwilliger aus Berlin. Ich bin (leider etwas verspätet) am 4. November in Bordeaux angekommen und bin jetzt seit 2 Monaten hier.

Die Freiwilligengruppe hat mich sehr gut integriert und aufgenommen, wir haben die ersten Tage viel zusammen unternommen und uns kennengelernt, so dass die verpasste Zeit nicht allzu sehr ins Gewicht fiel.

Nachdem ich in der ersten Arbeitswoche viel Einleitung gemacht habe und mehrere Dates mit dem Rest der Gruppe hatte, ging es in der zweiten Woche auf eine Tagung nach Narbonne in Südfrankreich, so dass die ersten Tage sehr intensiv waren und ich am Wochenende danach zum ersten mal Pause von allem brauchte.

Wir sind insgesamt 24 Freiwillige, 14 Europäische Freiwillige kommen aus diversen Ländern und wohnen benachbart im selben Wohnheim, die Wege sind kurz und wir sehen uns oft. 10 französische Freiwillige machen einen nationalen Freiwilligendienst und wohnen weiter bei sich.

In den ersten regulären Wochen hatte ich eine Radiosendung, war in Schulen, hatte einen „cafe linguistique“ wo deutsche in ein Kulturzentrum kamen um mal wieder ihre Sprache zu sprechen (Portugiesen, Spanier, Italiener und Engländer ebenfalls) und habe Infovorträge in Aquitanien gehalten. Es war also weiterhin abwechslungsreich!

Mein Highlight der ersten Wochen war ein Einsatz in einer Grundschule wo ich 6 Stunden durchgehend auf Französisch über Deutschland gesprochen habe, das war eine sehr gute Übung für mein Französisch und die Klassen gaben mir gutes Feedback.

Nachdem die Organisations- und Einleitungs- Phase durch ist und ich mich eingerichtet habe fühle ich mich angekommen und eingelebt.

Der Solidaritätskorps hier macht mir großen Spaß und Bordeaux ist eine Reise wert, sodass ich mich auch bei Eurocircle Berlin für die Unterstützung bedanken möchte!