13 Jan

Non formal learning from the diversity and experience of international students

„Non formal learning from the diversity and experience of international students“ ist ein Projekt bei einer Organisation, die sich um ausländische Studenten/innen an der luxemburgischen Universität kümmert. Unsere Freiwillige Bianca macht ihren EFD also in Luxemburg. Sie ist unsere erste Freiwillige in diesem Land. Hier ihr Bericht nach 5 Monaten:

216.000 Minuten. 3600 Stunden.  Fast 5 Monate.  Also etwa die Hälfte meines Freiwilligendienstes ist schon vergangen seit meiner Ankunft in Luxemburg und man glaubt wirklich kaum, wie diese aufregende Zeit förmlich verfliegt.

Ich wohne in Mersch, eine Kleinstadt circa 20 km nördlich von Luxemburg Stadt, pendle jedoch täglich mit dem Zug in die Innenstadt. Nicht nur weil ich in Luxemburg Stadt arbeite, sondern auch weil sich dort das eigentliche Leben abspielt. Es gibt kleine, gemütliche Cafés und Bars um sich bei Laune zu halten und durch die gute Erreichbarkeit aus fast allen Ecken des kleinen Landes, ist es zentraler Treffpunkt für mich und meine Freunde geworden. In unserem Haus in Mersch wohne ich mit meinem russischem Kollegen und vier weiteren Mitbewohnern aus aller Welt. Multikulturell geht es nicht nur in meiner WG sondern in ganz Luxemburg zu. Ich habe noch nie ein Land gesehen, welches so multikulturell aufgestellt ist wie dieses. Auf den Straßen hört man fast schon selten Luxemburgisch (ja, es gibt eine eigene Sprache in Luxemburg) sondern vor allem Französisch und Englisch sowie Portugiesisch.

Für mein Projekt arbeite ich in einer Studentenorganisation im Herzen der Stadt. Hauptsächlich kümmern wir uns darum, ein wenig Studentenleben in die noch so junge Universitätsstadt zu bringen. Wir organisieren Events, bieten Sprachkurse an und haben freitags ein wöchentliches Treffen, bei dem wir gemeinsam kulinarische Köstlichkeiten aus den Heimatländern unserer Studenten ausprobieren, Spiele spielen und oftmals werden diese Abende auch von  Präsentationen begleitet. Bei diesen setzen wir uns entweder mit aktuellen Themen zum Beispiel aus Umwelt oder Politik auseinander, häufiger jedoch stellen uns Studenten ihre Länder und Kultur darin vor. Auch die Wochenenden sind oft gut gefüllt. An diesen erkunden wir dann gemeinsam mit den Studenten Luxemburg oder die angrenzenden Länder wie Frankreich oder Belgien und natürlich auch Deutschland.

Durch die vielen Aktivitäten wird es selten langweilig und man lernt rasch neue Leute kennen. Außerdem gab es zu Beginn auch noch das On-Arrival Training, bei dem man gut Kontakte zu anderen Volontären knüpfen konnte. Ich persönlich finde den Kontakt zu anderen Freiwilligen sehr wertvoll, weil wir sozusagen im selben Boot sitzen, wir ein fremdes Land und seine Kultur entdecken und man sich gegenseitig bei kleineren Eingewöhnungs-schwierigkeiten unterstützen kann.

Des Weiteren erlaubt mir mein Projekt auch viel Zeit für mich und aufgrund meines chronischen Fernwehs, versuche ich so oft es geht meinen Rucksack zu packen und einfach loszuziehen. Durch die zentrale Lage Luxemburgs kann man mit dem Zug sehr fix Ziele in Benelux sowie Frankreich erreichen. Somit sind Städtetrips nach Paris, Brüssel, Amsterdam oder auch kleinere Städte wie Brügge, Lüttich oder Metz nur eine kurze Zugfahrt entfernt und durch verschiedene Vergünstigungen sind die Trips auch für uns Freiwillige erschwinglich.

Ich kann wirklich jedem, der mit dem Gedanken spielt ins Ausland zu gehen, den europäischen Freiwilligendienst empfehlen. Meine Organisation und auch die der anderen Freiwilligen in Luxemburg sind sehr an unserem Wohlbefinden und unserer persönlichen Entwicklung interessiert. In wöchentlichen Meetings besprechen wir zudem Probleme oder Sorgen und es wird alles Mögliche getan sich in der Fremde heimisch zu fühlen. Der europäische Freiwilligendienst ist eine wertvolle Zeit zum Kennenlernen einer anderen Kultur und eines anderen Landes, aber vor allem auch um sich selbst kennenzulernen.