27 Jul

Udruga za pomoc mladima HELP

Ein Freiwilligendienstprojekt im schönen Kroatien! Genauer gesagt in Split! Unsere Freiwillige Luna war dort für 5 Monate und hat eine sehr wertvolle und dankbare Arbeit geleistet. Sie hat viel gelernt und Wertschätzung erfahren. Aber lest selbst ihren sehr schönen, authentischen Bericht!

 

Ich habe meinen Dienst in Split, Kroatien von Januar bis Juni absolviert und habe dabei hauptsächlich mit Menschen, die Drogen nehmen, zusammengearbeitet.
Als ich im Januar ankam, war das Erste was ich lernte „Pomalo, pomalo“ was so viel heißt wie nur langsam, alles Stück für Stück.
Das war erstmal eine Umstellung, aber als mit dem Februar das neue Jahr dann wirklich anfing, hatte ich mich schon daran gewöhnt.

Aber jetzt zu meinem Projekt:
Eine meiner Aufgaben war es, unseren Klienten neue Kanülen, Spritzen und Klamotten zu geben, manchmal brauchten Sie auch einfach einen Tee und ein offenes Ohr.
In dieser Zeit habe ich sehr viel von unterschiedlichen Menschen und deren Lebensgeschichten gelernt, was mir auch geholfen hat, mich an meiner zukünftigen Berufs- sowie Studienwahl zu orientieren.
Des Weiteren bestand unsere Arbeit darin, Risikoprävention z.B. in Schulen, auf der Straße und auf social media zu betreiben.
In Schulen haben wir Workshops angeboten, in denen Jugendliche über Risiken sowie safer-use aufgeklärt wurden.
Meine Aufgabe war es dann, mit ihnen Energizer oder Spiele zu spielen, um ihnen die Inhalte am eigenen Leib näher zu bringen.
Sprachbarrieren gab es dabei keine, da fast jeder in Kroatien gutes Englisch spricht und ich die Basics auf Kroatisch schnell gelernt habe. Nicht die leichteste Sprache, doch besonders für Deutsche, die mit der sich ähnelnden Grammatik einen guten Grundstein haben, machbar.
Auf social media, wo auch mein persönliches Projekt stattgefunden hat, wurden mir viele Freiheiten gelassen, sodass ich über viele verschiedene Themen aufklären durfte und dazu noch mehr über social media sowie Design lernen konnte.
Besonders schön war es zu sehen, wie zum Beispiel die Menschen nach einem Spendenaufruf gar nicht mehr aufhörten uns Spenden zu bringen.
Generell war es sehr erfüllend, die Dankbarkeit der Menschen zu sehen, auch wenn es meistens nur kleine Dinge waren, die ich für sie tat.

Um noch mehr Menschen zu erreichen, haben wir auch Straßenumfragen bzw. Promotionen gemacht, um über gesellschaftliche Themen wie Diskriminierung zu sprechen. Die Menschen waren uns gegenüber immer offen und freundlich, und es war sehr interessant jedermanns Meinung zu hören und den Menschen auch etwas mit auf den Weg zu geben.
Besonders schön war auch unser on-arrival-training im Februar in einem kleinen kroatischen Dorf.
Dort habe ich sowohl die anderen Freiwilligen aus Split kennengelernt, die inzwischen zu engen Freunden geworden sind, sowie ganz viele andere wundervolle Menschen, mit denen ich immer noch in Kontakt bin.
Außerdem habe ich insgesamt drei Klassen von Einheimischen (Studenten, Schüler, Mütter und Rentner) Deutschunterricht gegeben.
Am Anfang schien mir das als eine sehr große Aufgabe, doch nach einiger Zeit habe ich mich sehr gut eingewöhnt und es hat mir sehr viel Spaß bereitet Ihnen die deutsche Sprache und Kultur näher zu bringen.
Dabei habe ich auch gemerkt, dass ich mir das nicht für den Rest meines Lebens vorstellen kann, und bin für diese Erfahrung sehr dankbar.
Ein weiteres Highlight war die Spendenaktion für unsere Kroatisch-Lehrerin Maša, die seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt und jetzt nach aufgetretenen Komplikationen weitere Operationen benötigt.
Von Schildern und Boxen basteln, Tickets verkaufen, die Menschen zum Spenden animieren oder einfach für gute Laune sorgen, es waren 2 großartige Monate in denen ganz viel Zusammenhalt und Liebe präsent waren.

Jetzt ist es Sommer. Die atemberaubende Natur Kroatiens beeindruckt mich jeden Tag aufs Neue, genauso wie auch die Touristen, die von einem Tag auf den anderen in der Stadt waren. Es fühlt sich fast so an, als hätte ich von Januar bis April in einer anderen Stadt gelebt, und es war sehr interessant, diese zwei Seiten von Split mitzuerleben.
Durch die herzliche Wärme aller Menschen um mich herum sowie die hohe Sicherheit und große Gastfreundschaft im ganzen Land haben sich alle Vorurteile, mit denen mich einige Menschen im Voraus bombardiert haben, als falsch erwiesen. Obwohl es am Anfang nicht mein Plan war, mein Projekt in Kroatien zu verbringen, bin ich sehr froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte und würde gerne länger bleiben.
Ich kann jedem nur ans Herz legen, für alles offen zu sein und sich zu trauen, da es eine wunderbare Erfahrung ist!