02 Feb

United for solidarity!

„United for solidarity!“ ist ein Freiwilligendienstprojekt in Litauen. Genauer gesagt in der Hauptstadt Vilnius. Unser Freiwilliger Michael leistet seinen Dienst in einer Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung. Er ist seit 5 Monaten dort und hat grad Halbzeit. Hier sein schöner Bericht!

Ende August ging mein Flug nach Vilnius. Die Vorfreude war einerseits groß, hielt sich andererseits aber auch in Grenzen, da ich aufgrund der Pandemie 14 Tage lang in Selbstisolation musste.
Ich hatte ziemlich Glück, dass meine Mitbewohnerin am selben Tag angekommen ist und auch in Selbstisolation musste, so waren wir nicht allein und hatten eine gute Möglichkeit, uns besser kennenzulernen.
Die anderen Freiwilligen unserer Organisation haben wir in dieser Zeit außerdem über Zoom kennengelernt. Nach der Selbstisolation ging dann der Freiwilligenalltag los, das heißt ich ging zur Arbeit in meiner Organisation und traf andere Freiwillge.

Meine aufnehmende Organisation ist ein Club für nicht-formelle Bildung, in dem Kinder und Jugendliche Kurse wie z.B. Tanzen, Kampfsport, Gitarrre, etc. nehmen können.
Meine Aufgabe ist es die Lehrer zu unterstützen, Workshops und Events zu organisieren, so wie eigene Kurse zu geben, was meine Hauptaufgabe ist. Ich entschloss mich dazu einen Deutsch- und eine Spanischkurs für Anfänger sowie eine Art Band-AG anzubieten.

Zuerst hatte ich ehrlich gesagt nicht viel zu tun, da die Lehrer nicht wirklich Hilfe brauchten und sich für meine Kurse erst Leute anmelden mussten. Später konnte ich zusammen mit einer anderen Freiwilligen einen Movie-Club organisieren, in dem wir mit den Teilnehmern alle 2 Wochen einen Film ansehen und darüber diskutieren.
Außerdem sollte ich die Percussionklasse übernehmen, da dazu ein Lehrer fehlte.

Abgesehen von der Arbeit traf ich mich in meiner Freizeit mit anderen Freiwilligen und unternahm verschiedene Sachen. So gingen wir z.B. an unserem ersten Wochenende nach der Selbstisolation auf den Fernsehturm in Vilnius.
Ein ganz signifikantes Erlebnis war das On-Arrival-Training, ein vier Tage langes Training für europäische Freiwillige aus ganz Litauen.
Während und neben dem Programm, das viel Teamtraining, u.a. eine Wanderung und Informationen rund um den Freiwilligendienst beinhaltete, hatten wir die Gelegenheit viele neue Freundschaften zu schließen. Davon haben wir vorallem danach profitiert da wir uns auch dann noch regelmäßig getroffen haben und jede Menge Spaß zusammen hatten.
Seit Oktober ist die Zahl der Infektionen allerdings stark gestiegen, was natürlich alles verändert hat. Ich bin daher seit Ende Oktober im Home-Office, das heißt ich gebe die Sprachkurse und den Percussionkurs online, was einerseits eine Herausforderung war und teilweise immernoch ist, aber anderseits auch ganz gut klappt.
Viel mehr fehlt das ganze Leben drum herum, vorallem da seit Mitte Dezember sehr strenge Einschränkungen gelten, wie zum Beispiel ein Kontaktverbot zu anderen Haushalten oder ein Reiseverbot zwischen den verschiedenen Kommunen in Litauen. Dementsprechend konnten wir auch nur im sehr kleinen Kreis Weihnachten und Sylvester feiern, wobei ich Glück hatte, dass ich zwei Mitbewohnerinnen habe mit denen ich feiern konnte.
Trotz allem bin ich froh als Freiwilliger in Vilnius zu sein und bereue kein Stück, mich dafür entschieden zu haben.