21 Dez

Youth and Music

„Youth and Music“ ist ein EFD-Projekt in La Hoya. Das liegt in der Nähe von Alicante im Südosten Spaniens. Unsere Freiwillige Anna ist dort seit fast 3 Monaten und bleibt insgesamt 9 Monate. Hier ihr sehr schöner Bericht so kurz vor Weihnachten:

Seit fast 3 Monaten bin ich jetzt schon in Spanien, um ein EFD zu absolvieren. Hier wohne ich in La Hoya, einem kleinen Dorf mit 2.500 Einwohnern in der Nähe von Elche (Osten Spaniens).

Vor meiner Anreise hatte ich mir nur wenige Gedanken gemacht, was mich hier erwarten würde. Für mich standen nur 2 Dinge fest: Ich wollte mein Spanisch verbessern und raus aus meiner Komfort-Zone.

Ich teile mir hier eine Wohnung mit 3 weiteren Freiwilligen, die in der gleichen Organisation wie ich arbeiten: der ACD La Hoya.
Diese Organisation ist der Mittelpunkt der Jugendlichen in La Hoya. Es gibt verschiedene Angebote und Events und man lernt schnell das ganze Dorf kennen.
Zu den beiden Supermärkten habe ich nur eine Minute zu Fuß und auch zum Jugendzentrum sind es nur 5 Minuten.

Das WG-Leben (für mich das erste Mal) ist sehr erfrischend und ich habe tolle Mitbewohner. Zwar sind zwei von ihnen auch aus Deutschland, was mir das Spanisch lernen ein bisschen erschwert, allerdings ist das nicht so ganz so schlimm, da wir den Tag über verschiedenen Tätigkeiten nachgehen.

Bei den meisten EFD-Projekten werden im Voraus wenig (oder sogar keine) Sprachkenntnisse erwartet.
Bei meinem Projekt war das ein bisschen anders. Mein Koordinator meinte vorneweg, man würde hier ohne Spanisch nicht weit kommen.

Das habe ich ihm zuerst nicht geglaubt, aber in La Hoya angekommen, musste ich feststellen, dass hier tatsächlich kein Mensch Englisch versteht. Zuerst war ich etwas enttäuscht, doch dann stellte sich heraus, dass es sich so viel besser Spanisch lernen lässt. Und wenn es darauf ankommt, findet man immer die richtigen Worte!

Nun zu meinem tatsächlichen Aufgaben:
Bei meiner Bewerbung hieß es noch, ich würde im Musikunterricht mithelfen.
Aufgrund dieser Information habe ich noch in Deutschland versucht, das Noten lesen zu erlernen und besser mit der Gitarre klarzukommen.
Es stellte sich hier dann heraus, dass ich im Inline Training mithelfen werde. Das war zum Glück nur zu meinen Gunsten.
Mal ganz spontan was anderes übernehmen? Kein Problem. Man wächst schließlich mit seinen Aufgaben. Und hier in La Hoya läuft wirklich sehr viel spontan ab.
Allgemein sind die Spanier viel spontaner und verplanter. Das macht den ganzen Alltag freundlicher und stressfreier. Der Lieblingssatz der Einwohner ist wohl: “No pasa nada” ,was so viel heißt wie: “Das macht nichts.”

Des Weiteren schreibe ich Artikel für die Webseite der Organsiation und bin zwei mal in der Woche mit den Jugendlichen im Jugendzentrum (welches komplett ausgestattet ist mit Tischkicker und Tischtennis). Im Jugendzentrum gebe ich auch regelmäßig Englischunterricht für Erwachsene. Das macht immer sehr viel Spaß, da die Menschen hier alle total nett sind. Außerdem werde ich auf diese Weise über den neusten Tratsch und Klatsch aus dem Dorf informiert.
Und man darf hier als Freiwilliger all seine eigenen Ideen und Vorschläge einbringen. Zum Beispiel wenn mir im Training etwas nicht gefällt, kann ich es einfach ändern.
Gerade nach dem stressvollen Abitur genieße ich die Zeit hier sehr. Zwar ist mein Stundenplan randvoll, aber es ist einfach die Mentalität hier, die alles so unbeschwert erscheinen lässt.
Und die Wochenenden füllen wir immer gerne mit Strand – oder Stadtbesuchen, was meinem EFD noch einen Pluspunkt verleiht.

Ich kann euch das Leben in La Hoya nur ans Herz legen, mir gefällt es hier sehr gut.
Vor allem wenn man einfach mal eine Pause vom doch sehr getakteten deutschen Leben braucht, kann man hier super in eine andere Welt eintauchen.