20 Mrz

Ambassadrice des valeurs européennes et olympiques

Dieses Projekt gehört zu unseren absoluten Favoriten! Wir entsenden schon sehr lange in diesen Freiwiligendienst in Bordeaux. Dort haben wir eigentlich jedes Jahr 2 Freiwillige. Hier jetzt ein sehr schöner Bericht von Sophia. Ungefähr zur Halbzeit. Sie macht ihren Dienst als Botschafterin für Mobilitätsprojekte – im wahrsten Sinne des Wortes… Danach folgt der Bericht von Gabor so ca. 3 Monate vor Ende des Dienstes! Auch äußerst lesenswert! Los geht’s!

Nun ist bereits mehr als die Hälfte meines Freiwilligendienstes im Maison de l‘Europe um und ich habe das Gefühl die Zeit rennt.

Normalerweise tut sie das, weil Mensch viel zu beschäftigt ist oder weil Mensch von großartigen anderen Menschen umgeben ist. Für mich trifft jedenfalls beides zu!
Ersteres allerdings nicht, weil der workload zu groß ist, sondern dank der vielen Unternehmungen, die wir auch jetzt, während der Einschränkungen durch den Lockdown machen können.
Die Nummer eins sind hierbei Radtouren, denn Bordeaux ist berühmt für ihre Fahrradfreundlichkeit! Zudem ist das Wetter schon seit Beginn des Jahres so gut, dass es uns regelmäßig nach draußen zieht. Und dank einiger „interventions“, die in Richtung Atlantikküste stattfinden, fahren wir oft mit dem Zug und unseren Rädern an schöne Orte, erkunden diese, bevor oder nachdem wir in den Schulen unser Land, die EU, die olympischen Werte oder das Projekt vorgestellt und/oder Spiele gespielt haben.
Es gibt also einen perfekten Mix aus Arbeit und Freizeit!

Mein größtes Interesse an diesem Projekt lag im Bereich Radiojournalismus. Wöchentlich produzieren wir mindestens zwei Radiosendungen, für zwei verschiedene Sender. Leider blieb auch dieser Bereich nicht von den Auswirkungen der Pandemie verschont, sodass wir zwar weiterhin unsere Reportagen veröffentlichen dürfen, allerdings müssen wir diese im Voraus aufnehmen und schneiden, da wir nicht ins Studio gehen dürfen.
Das ist schade, da der Moment der Aufregung, wenn Mensch live auf Sendung ist, leider komplett fehlt!
Ein weiterer Bereich, der seit Kurzem neu dazugekommen ist, ist „A vélo sans age“ (Radeln ohne Alter).
Gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen machen wir wöchentliche Rikscha-Fahrten mit Senior:innen. Dies ist eine besondere Gelegenheit, um den intergenerationellen Austausch zu pflegen und kann für beide Seiten zu einem wertvollen Zusammentreffen werden.
Weitere Arbeitsbereiche sind „Cafés linguistiques“, die aktuell hauptsächlich nur online stattfinden können, Ateliers zum Fahrrad fahren sowie die Arbeit in Jugendzentren.
Je nach Partnerorganisation kann unsere Arbeit variieren und so hält jede Woche eine neue Überraschung für uns bereit.

Insgesamt kann ich sagen, dass die Pandemie das Leben sowie mein Projekt sicherlich stark beeinflusst (hat), so ist z.B. der Kontakt zu unserer Organisation, dem Maison de L’Europe, hauptsächlich virtuell möglich. In anderen Jahren hat hingegen viel in der Organisation stattgefunden und die Freiwilligen hatten die Möglichkeit, ihre eigenen Projekte umzusetzen, externe Referent:innen einzuladen und Themenabende zu organisieren. Theoretisch gebe es also viele spannende Möglichkeiten, die wir nur leider nicht ausschöpfen können.
Trotz dessen fühle ich mich sehr wohl hier in Bordeaux. Wir wohnen im CROUS Student:innenwohnheim, welches nur 10 Minuten mit dem Fahrrad vom Stadtzentrum entfernt ist und dennoch ruhig ist und viel Natur zu bieten hat (z.B. den Botanischen Garten, der direkt um die Ecke ist). Wir teilen uns zu zweit eine Wohnung und sind aber alle 14 Freiwillige im gleichen Wohnheim untergebracht, sodass wir uns häufig zum gemeinsamen Kochen, Spiele spielen oder Filme gucken treffen. Das ist ein großer Pluspunkt.

Ich freue mich auf die kommenden Monate, den Sommer in Bordeaux und die interventions, die noch auf uns zukommen werden!


 

Langsam, aber sicher neigt sich meine Zeit als „Ambassadeur des valeurs européennes et olympiques“ dem Ende entgegen. Wenn ich auf die letzten 8 Monate zurückblicke, kann ich sagen, dass es trotz der Coronapandemie eine sehr spannende und auch lehrreiche Zeit war.

Meine Arbeit für das „Maison de l’Europe“ ist sehr vielfältig und macht mir großen Spaß. Zusammen mit anderen europäischen Freiwilligen animiere ich zum Beispiel Workshops in Schulen, arbeite an zwei wöchentlichen Radio-Shows, helfe bei der Organisation „A velo sans age“ (Radfahren ohne Alter) aus oder veranstalte linguistische Cafés.
Durch die Zusammenarbeit mit GDOC, einer öffentlichen Struktur, die im Bereich des Sports agiert, kommen noch andere Aufgaben hinzu, beispielsweise helfen wir geistig behinderten Menschen Radfahren zu lernen und arbeiten in „Komitees“ zu Themen wie Sport und Gleichheit, oder Sport und Gesundheit.

Neben der Vielfalt meiner Aufgaben, es wird wirklich nie langweilig, gibt es zwei andere Punkte, die dieses Programm, meiner Meinung nach, einzigartig machen.
Der Erste ist unsere große, multikulturelle Gruppe aus Freiwilligen.
Insgesamt nehmen 18 Personen am Programm teil, 4 Franzosen und 14 Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Ländern wie Spanien, Italien, Dänemark, Rumänien, Georgien oder der Slowakei. Wir arbeiten nicht nur zusammen, sondern unternehmen auch viel gemeinsam. Zum Beispiel veranstalten wir oft Abende, an welchen wir gemeinsam Gerichte unserer Länder nachkochen und erkunden mit unseren Fahrrädern, die wir kostenlos bekommen haben, Bordeaux und das Umland bis zur Atlantikküste.
Bordeaux, diese wunderschöne Stadt, ist der zweite Grund, der mein Programm für mich einzigartig macht. Jeden Morgen, wenn ich die berühmte „pont de pierre“ (Steinbrücke) überquere, bin ich erneut von der imposanten Häuserfassade am anderen Ufer der Garonne hingerissen und dankbar, in solch einer bezaubernden Stadt leben zu dürfen.
Bordeaux hat auch kulturell einiges zu bieten, wie ich am Anfang meiner Zeit hier erleben durfte, als die Corona-Restriktionen noch weniger strikt waren.
Es gibt zahlreiche interessante Museen, ein charmantes Theater, eine Vielzahl an urigen Bars, die Irish Pubs ähneln, und man muss generell nicht lange suchen, um einen Ort zu finden, an dem Live-Musik gespielt wird. Die Stadt ist außerdem sehr grün und hat viele wirklich schöne Parks zu bieten. Mein Lieblings-Fortbewegungsmittel in Bordeaux ist durch die vielen Radwege eindeutig das Fahrrad. Die Bordelaises und Bordelais sind ebenfalls große Rad-Fans, aber auch sehr oft mit Longboards oder Rollerskates unterwegs.
Ich war noch nie in einer Stadt, in der es so viele Skater gibt, wie hier in Bordeaux. Die Franzosen mit ihrer unglaublichen Höflichkeit (Sie sagen dir Entschuldigung, selbst wenn du sie anrempelst) habe ich auch ins Herz geschlossen.

Ich könnte noch viele andere Aspekte aufzählen, warum ich mein Jahr in Frankreich sehr genieße. Wenn mich jemand fragen würde, ob ich das Projekt weiterempfehlen kann, würde ich definitiv bejahen und ganz generell möchte ich gern jede Person, die eine längere Zeit ins Ausland gehen will, dazu animieren einen Freiwilligendienst des Europäischen Solidaritätskorps zu machen.