16 Nov

Building On Diversity II

„Construyendo Desde La Diversidad/Building On Diversity“ war ein Freiwilligendienstprojekt in Spanien. Genauer gesagt in Zaragoza. Wir hatten zum 2. Mal eine Freiwillige in jenem Projekt. Elisa ist dort für 10 Monate. Hier ihr schöner Bericht nach 2 Monaten:

Hola!
Ich bin seit etwas mehr als zwei Monaten als Freiwillige in Zaragoza. Bevor ich hierher gekommen bin, wusste ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass Zaragoza existiert. Tatsächlich ist diese Stadt im Ausland nicht so bekannt, obwohl es die fünftgrößte Spaniens ist. Das bedeutet aber auch, dass sie nicht so von Touristen überlaufen ist wie andere Städte – was ich sehr angenehm finde…
Mein Projekt hier heißt „Building on Diversity“ und ich arbeite in „Los Tigres“, einem Freizeitzentrum für Menschen mit geistiger Behinderung. Unter der Woche unterstütze ich verschiedene Workshops und Kurse, von denen es ganz unterschiedliche gibt, zum Beispiel Kochen, Informatik, Percussion, Tanzen…und noch viele mehr. Samstag gibt es hier immer eine größere Aktivität, bisher gab es Tango, Basteln, Massage, Tapas machen… Die Arbeit mit den Menschen hier war am Anfang – und ist auch jetzt noch manchmal – eine Herausforderung, zum einen wegen der Sprachschwierigkeiten, zum anderen auch weil ich davor noch überhaupt keine Erfahrung in diesem Bereich hatte, aber auch sehr sehr schön und bereichernd.
Was mich sehr beeindruckt hat, ist dass das Zentrum fast nur von Freiwilligen betrieben wird und es nur zwei festangestellte Leute gibt, die für das Organisatorische zuständig sind. Der Rest sind hauptsächlich junge Leute zwischen 18 und 30, die in ihrer Freizeit Workshops leiten und Reisen veranstalten. Insofern habe ich über meine Arbeit die tolle Gelegenheit, junge Leute aus Zaragoza kennenzulernen.
Da ich nicht so viel arbeite wie ich mir vorgestellt hatte, habe ich mir ein paar andere Sachen gesucht, die ich in meiner Freizeit machen kann, zum Beispiel besuche ich einen Zeichenkurs, spiele Klavier und fange vielleicht bald an, in einem Chor zu singen. Außerdem besuche ich einen Sprachkurs, der mir sehr bei meinem Spanisch hilft.
Die Leute aus meiner Arbeit, vor allem mein Tutor, sind wahnsinnig nett und immer für mich da, wenn ich eine Frage oder ein Problem habe. Bei meiner Ankunft hier wurde ich sehr herzlich aufgenommen, mir wurde ganz viel erklärt über meine Arbeit und die Organisation, und ich habe die Stadt gezeigt bekommen. Ich muss sagen, ich schätze mich sehr glücklich, ausgerechnet hier Freiwillige zu sein.
Ich habe hier eine Mitfreiwillige in meinem Projekt, die auch Deutsche ist, aber wir wohnen nicht zusammen, was eher ungewöhnlich ist. Stattdessen wohne ich mit einer spanischen Studentin zusammen. Zu Beginn war es eine etwas seltsame Situation, mit jemandem zusammen zu leben, mit der man sich kaum verständigen kann (sie spricht kaum ein Wort Englisch), aber jetzt, da mein Spanisch schon etwas besser ist, verstehen wir uns sehr gut. Ich lerne dadurch auch sehr viel mehr Spanisch, als ich es wahrscheinlich getan hätte, wenn ich mit meiner Mitfreiwilligen zusammenwohnen und die ganze Zeit Deutsch mit ihr sprechen würde.
In meinem ersten Monat hier hatte ich ein On-Arrival-Seminar, wo ich andere Freiwillige aus vielen verschiedenen Ländern Europas kennengelernt habe, die auch gerade in Spanien einen EFD machen. Es war superinteressant zu erfahren, wo sie herkommen und was sie hier machen und einfach eine Woche voller Spaß mit anderen jungen Leuten zu verbringen, die in derselben Situation sind.
Insgesamt kann ich sagen, dass schon diese zwei ersten Monate eine unglaubliche Erfahrung waren. Sicher gab – und gibt es manchmal immer noch – Momente, in denen ich mich einsam fühle oder mit dem Spanisch überfordert, aber ich habe auch schon so viele interessante und neue Sachen erlebt und gelernt, dass ich noch kein einziges Mal bereut habe, hierherzukommen, und ich bin schon gespannt, was die nächsten Monate hier so für mich bereithalten.