25 Jan

Cross Border

„Cross Border“ war ein EFD-Projekt in Charbonnières-les-Bains/Frankreich. Ein kleiner Ort dicht in der Nähe von Lyon. Unsere Freiwillige Régine war dort seit gut 3 Monaten als sie den Bericht schrieb – insgesamt war sie dort 10 Monate. Hier ihr schöner, authentischer Bericht:

3 Monate bin ich jetzt schon hier in Frankreich, wo ich in einer kleinen Ortschaft nahe Lyon meinen Freiwilligendienst absolviere.

Das Leben hier ist vielseitig und spannend. Ich arbeite in „La Maison“ – eine Einrichtung die aus der Arbeit Freiwilliger entstanden ist, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Kindern in kritischen häuslichen Verhältnissen ein Zuhause zu bieten.
Heute ist es ein großer Verein mit mehreren Einrichtungen in Frankreich. Ich arbeite mit der ältesten Altersgruppe (15-18). Die Kids sind alle megalieb und es macht Spaß mit ihnen Sachen zu unternehmen. Es gibt in der Gruppe nicht viel für mich zu tun, weil die Kids alle schon ziemlich selbständig sind und keinen „Aufpasser“ mehr brauchen. Also koche ich mit ihnen, helfe ihnen bei den Englisch-Hausaufgaben und lach mit, wenn ich mal wieder Fehler beim Französisch sprechen mache.
Ich habe eine Nähstube, wo ich mit den Jugendlichen verschiedene Sachen, wie Schminktäschchen und hippe Jutebeutel nähe. Außerdem unterstütze ich Monica (eine Kunsttherapeutin) bei ihrem Kunstkurs und Maximillien – einen französischen Freiwilligen – bei seinem Musikkurs. Ich kann meine Hobbys und Interessen also sehr gut einbringen, was natürlich großartig ist. Zu meiner Arbeit gehört es auch mit in Schulen zu gehen, bei den Vorträgen über Drogenprävention von Gérald zu helfen und mit den Kindern über Mobilität zu sprechen.

Ich lebe mit zwei weiteren Freiwilligen, Maurizio aus Italien und Mirela aus Rumänien zusammen in einem runden Appartement über dem Gebäude in dem das kleine Restaurant und die Unterkunft verschiedener junger Flüchtlinge sich befinden. Wir verstehen uns super gut und sind schon jetzt Freunde fürs Leben auch wenn wir uns öfters mal in die Haare kriegen, was aber ganz normal ist.

Hier in Charbonnieres gibt es nicht viel zu erleben, da hier überwiegend Senioren zu leben scheinen. Es ist auch ziemlich winzig und teuer, was einen nicht weiter wundert bei den ganzen Villen. Zum Glück ist Lyon nur 10 min mit dem Zug entfernt. Lyon ist eine große Stadt mit vielen Studenten und reich an Bars, Clubs, Konzerten etc. Die Stadt ist wunderschön und vergleichbar sauber mit anderen Großstädten. Ich kann es kaum erwarten sie im Frühling zu erleben.

Mir ist aufgefallen, dass Franzosen eine leicht sorglose Art haben an Dinge ran zugehen, was manchmal spitze ist und manchmal nicht. Es ist auf jeden Fall etwas anderes und erfrischend verglichen mit Deutschland. Was ich am beeindruckendsten finde ist, wie Fremde hier mit einem sprechen, so als kenne man sich schon seit Jahren. Manchmal denke ich, so etwas wie Schüchternheit gibt hier gar nicht. Man muss sich am Anfang allerdings an das ständige Küsschen Küsschen und dem sich wiederholenden „Ca va?“ gewöhnen.

Mein Sprachlevel war nicht besonders hoch als ich hier ankam und ich hatte mich schon auf Schwierigkeiten am Anfang gefasst gemacht, da die Franzosen ja nicht gerade für ihre Liebe zur englischen Sprache bekannt sind. Doch die meisten meiner Bedenken blieben unbegründet und mir ist sogar aufgefallen, dass obwohl ich am Anfang nervös war, wenn ich mich mit jemanden unterhalten habe der nur Französisch spricht, ich jetzt viel entspannter bin. Also die Sprache sollte auf gar keinen Fall ein Hindernis sein einen EFD zu machen.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden und fühle mich ziemlich wohl hier. Ich durfte die Bekanntschaft wundervoller Menschen machen und mich mit meinem Können nutzvoll einbringen.

Ich bin sehr froh darüber, die Entscheidung getroffen zu haben einen EFD zu machen. Ich freue mich schon auf die nächsten 7 Monate und bin gespannt was diese mit sich bringen.

Hier noch ihr Weblog: reggyinlyon.wordpress.com