07 Jun

Jeunesse et Culture en Normandie

„Jeunesse et Culture en Normandie“ ist wie der Name erahnen lässt ein Freiwilligendienst-Projekt in Frankreich. Genauer gesagt in Alençon. Das liegt nicht weit von Le Mans. Unsere Freiwillige Inga ist da schon eine ganze Weile und hat nun nach mehreren Monaten einen schönen Bericht über ihre bisherige Zeit geschrieben. 

Ich bin nun schon ganze 8 Monate hier in Alencon und die Zeit verging wie im Flug.
Wenn ich zurückdenke an die ersten Tage, kommt es mir einerseits vor wie gestern, andererseits ist aber auch schon so viel passiert seitdem, dass es mir vorkommt als wäre es Jahre her.

Am 24. September bin ich hier in der Normandie angekommen, kurz nach meinem Abitur.
Die erste Nacht habe ich bei meinem Mentor und seiner Familie geschlafen, um gut anzukommen und damit ich mich in der ersten Nacht um nichts kümmern muss.
Ich bin nämliche die einzige Freiwillige in meiner Organisation, was (wie ich durch andere erfahren hab) eher untypisch ist.

Vor meiner Abreise hatte ich Angst, dass meine Stadt mit gerade mal 26.000 Einwohnern recht klein ist und ich mich vielleicht langweilen werde.
Das war und ist allerdings gar nicht so – immer passiert irgendwo etwas; kleine Konzerte in der Stadt, ein Sprachcafé oder einfach in die Bar mit Freunden. Und wenn man doch mal raus will, fährt man halt mit blablacar, Flixbus oder Zug in größere Städte oder besucht andere Freiwillige in umliegenden Städten.

Die Arbeit gefällt mir auch sehr gut; generell soll ich für internationale Mobilität werben und mit Jugendlichen über meine Erfahrungen im Ausland sprechen.
Wie genau ich diese Aufgabe umsetze, steht mir selbst überlassen. Zwar kann das ab und zu ehrlich gesagt auch mal zu eher geringer Beschäftigung führen, gibt mir aber eben auch die Freiheit, eigene Projekte zu entwickeln und umzusetzen.
Direkt in meiner ersten Woche wurde ich anderen Freiwilligen in meinem Département vorgestellt. Außerdem habe ich durch meine Arbeit ein französisches Mädchen kennengelernt, dass hier ihren Service Civique macht, was mir ermöglicht hat, auch mit gleichaltrigen Franzosen in Kontakt zu kommen und Freunde zu finden.

Ein Grund, warum ich dieses Jahr machen wollte, ist, dass ich mir erhofft habe, mehr Klarheit darüber zu bekommen, was ich später mal machen will und eine Pause zwischen Schule und Studium zu haben.
Dank der vielen kleinen Erfahrungen, die ich machen durfte, habe ich nicht nur unglaublich viel gelernt, sondern weiß jetzt auch genauer, was mir bei Studium/Arbeit einmal wichtig sein wird.
Ich weiß schon, dass es sehr seltsam werden wird, meine ganzen lieben Kollegen, meinen Mentor und meine Freunde hier zu verlassen. Aber ich habe ja das Glück, dass Frankreich „gleich nebenan“ ist und ich immer mal wieder zurückkommen kann.