28 Apr

Primary School And Summer Activities For Youth

Ein langer, englischsprachiger Titel, aber eigentlich ein wunderbares Projekt im schönen, nord-spanischen A Coruña! Unsere Freiwillige Frederike ist dort nicht unsere erste Freiwillige und hat einen ganz wunderbaren Bericht geschrieben. Liest sich wirklich toll und lohnt auf jeden Fall! Hier entlang:

 

Hallo! Ich heiße Frederike und mache zurzeit einen einjährigen Freiwilligendienst im spanischen A Coruña.
A Coruña liegt im am Meer im Norden von Spanien, in Galizien und hat ca. 250.000 Einwohner.

Ich lebe hier in einer Wohnung zusammen mit meinen italienischen und französischen Mitbewohnerinnen und arbeite von Montag bis Freitag in einer Grundschule zusammen mit einer Englischlehrerin im Englischunterricht.
Genauer gesagt unterrichten wir in der 5. und 6. Klasse (die hier in Spanien noch zur Grundschule zählen) und im an die Schule angeschlossen Kindergarten.
Mit den älteren Schülerinnen beschäftigen wir uns mit Grammatik, Texte, Vokabeln und Projekten, also so wie man sich Englischunterricht eben vorstellt.
Im Kindergarten (3-5 Jahre) überwiegt eher die englische Sprachgewöhnung durch Singen und Tanzen und das Lernen einfacher Vokabeln wie Farben, Tiere oder Emotionen.
Diese beiden Formen des Unterrichtens sind natürlich sehr unterschiedlich und erfordern auch unterschiedliche Kompetenzen.
Mir gefällt dieser Wechsel aber super, da mir dadurch nie langweilig wird. Meine Aufgaben im Unterricht sind normalerweise mündliche Übungen durchzuführen, Fragen zu beantworten oder einzelnen Schüler*innen zu helfen. Es ist super, dass ich nicht die komplette Verantwortung habe, aber meine Ideen auch genutzt werden und es gerne gesehen wird, wenn ich mich einbringe. Natürlich ist die Arbeit mal anstrengend, aber dafür gibts es tausende Momente, die das ausgleichen und ich wache auch nach einem halben Jahr immer noch morgens auf und habe Lust zur Arbeit zu gehen.
Generell habe ich die Wochenenden immer frei und da ich von 9-14 Uhr arbeite, bleibt auch nachmittags viel Zeit für Freizeit.
Im Sommer, wenn die Schule Sommerferien hat, werde ich in einem Center arbeiten, das nachmittags Freizeitaktivitäten für Jugendliche anbietet.
Das wird auf jeden Fall auch noch einmal eine deutlich andere Arbeit, auf die ich echt gespannt bin und mich freue.

Generell gefällt mir der Freiwilligendienst hier sehr gut.
Meine Aufnahmeorganisation (Fundación Paideia Galiza) hat mich sehr herzlich hier empfangen und mir beim Einleben geholfen und generell sind die Spanier, die ich bis jetzt getroffen habe, alle superfreundlich und entgegenkommend.
A Coruña ist für mich mittlerweile zu einem zweiten Zuhause geworden. Für mich hat die Stadt die perfekte Größe, es gibt genügend Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen und gute Infrastruktur, aber es fühlt sich trotzdem nicht so an, als würde man in einer Großstadt leben. Außerdem leben hier viele junge Leute, viele auch aus anderen internationalen Ländern, was es einfacher macht, neue Leute kennenzulernen.
Mit das Beste an der Stadt ist selbstverständlich die Lage am Meer inklusive mehrerer Strände.
Galizien ist zwar die regenreichste Region Spaniens und nicht zu vergleichen mit dem immer sonnigen Südspanien, aber das Wetter ist doch meistens besser und vor allen Dingen wärmer als in Deutschland (unter 7 Grad wird es auch im Winter selten).
Und auch im Winter ist der Atlantik schön anzugucken, auch wenn man mit dem Baden vielleicht besser bis zum Frühling oder Sommer wartet.

Am Wochenende mache ich mit Freunden und/oder meinen Mitbewohnerinnen oft kleine Tagestrips in naheliegende Städte oder in die wunderschöne Natur Galiziens.
An langen Wochenenden oder in den Ferien geht’s dann auch mal weiter, wie zum Beispiel nach Porto oder Madrid. Geplant ist auf jeden Fall auch noch eine Reise nach Barcelona, Valencia, Sevilla und Lissabon.

Ich hatte schon etwas Spanisch in der Schule gelernt, bevor ich hierherkam und da wir uns als WG entschlossen haben miteinander Spanisch zu sprechen, kann ich mittlerweile problemlos Gespräche auf Spanisch führen.
Der Anfang ist zweifellos etwas frustrierend, aber wenn man sich einmal traut und anfängt, wird das ganz schnell. Und sonst kommt man hier in der Stadt auch gut mit Englisch klar, ich kenne genügend Leute, die hier leben ohne Spanisch zu können.

Galizien, die Comunidad autónoma (spanisches Äquivalent zu Bundesland), in der ich hier lebe, hat zusätzlich zu Spanisch ihre eigene Regionalsprache, Galizisch (Gallego). Diese wird aber mehr auf den Dörfern gesprochen als hier in Coruña. Außerdem hat das Galizische doch viele Ähnlichkeiten zum Spanischen (castellano) und ich habe mittlerweile einige Wörter auf Galizisch gelernt, sodass ich es mittlerweile zu so ~70% verstehe, auch wenn ich es nicht sprechen kann.

Ich bin absolut zufrieden hier und sehr dankbar dafür, dass ich diese neue Erfahrung eines Freiwilligendienstes machen darf. Es ermöglicht mir selbst zu wachsen, aus meiner Komfortzone herauszukommen und viele neue Kulturen kennenzulernen. Ich würde meine Entscheidung immer wieder treffen und kann diese Stelle, aber auch den ESK (Europäischen Solidaritätskorps) im Allgemeinen unbedingt weiterempfehlen und freue mich auf meine restliche Zeit hier!