13 Jul

Solidarity in Denmark 2018-19

Wie der Titel „Solidarity in Denmark 2018-19″ vermuten lässt handelte es sich bei diesem Freiwilligendienst um eine Projekt in Dänemark. Genauer gesagt in Årslev. Das liegt in der Nähe von Odense. Unsere Freiwillige Sophie war da für 10 Monate und ist nicht nur voll überschäumender Freude über ihr Projekt. Hier also ihr ehrlicher Bericht, der sowohl Lob als auch Tadel vergibt.

Anders als erwartet

Oft hört man, wie die meisten von ihren Auslandsjahren schwärmen. Nach der langen Schulzeit endlich abschalten und die Welt erkunden. Tolle Menschen aus allen Ländern treffen, Sprachkenntnisse verbessern und Abenteuer erleben.

Deshalb habe auch ich mich für ein EVS in Dänemark entschieden. Natürlich habe ich mich auf die 10 Monate gefreut. Dass ich jedoch enttäuscht werden könnte, hätte ich mir vorher nicht vorstellen können.

Mein Projekt war ausgeschrieben, als ein sozialer Treffpunkt für Menschen allen Alters. Schnell wurde jedoch klar, dass es sich größtenteils nur um Kinder im Alter von maximal 13 Jahren handelt. Dies machte es recht schwer einen Freundeskreis aufzubauen, da der Ort in dem das Projekt stattfand recht klein war.
Dazu muss ich anführen, dass die meisten Dänen recht lange brauchen, um Freundschaften zu schließen.
Daher versuchte ich in verschiedenen Sportvereinen einzutreten.

Das Problem waren dabei meine Arbeitszeiten. Mein Arbeitstag begann normalerweise erst um 12 oder um 13 Uhr und endete gegen 17 Uhr. Dies führte dazu, dass ich an den Vormittagen der ersten Monate recht fraglos war, was ich genau in dieser Zeit machen soll.
Nach fast täglichem nachfragen, wurde mir endlich die Möglichkeit gewährt an einem Sprachkurs teilzunehmen. Dies war auch erforderlich, da die meisten Kinder entweder kein Englisch sprachen oder zu schüchtern waren.
Bis zu diesem Zeitpunkt war es wirklich frustrierend. Zwar versuchte ich mir die Sprache selbst anzueignen, dennoch waren Konversationen mit meinen jüngeren Gastgeschwistern schwierig.

Ich hatte wirklich Glück mit meiner Gastfamilie. Sie haben versucht mich weitestgehend zu unterstützen und mich als vollwertiges Familienmitglied anzusehen. Unter anderem haben sie mich auf alle Familiengeburtstage eingeladen und mit mir zusammen Weihnachten verbracht.

Meine Arbeit gefiel mir jedoch nicht. Leider gab es viele Tage an denen ich keine Aufgabe hatte. Durch mehrfaches Ansprechen dieses Problems kam jedoch nur die Antwort, dass es ein sehr freier Platz ist und ich mir eine Aufgabe überlegen solle.

Auch in der Küche habe ich versucht zu helfen. Dort hatte ich jedoch oft das Gefühl, dass einem nicht ganz vertraut wird und mir extra auf die Finger geguckt wird.
Dennoch habe ich zum Beispiel oft gebacken und versucht ein paar neue Speisen den Kindern näher zu bringen.

Gefallen haben mir die Tage an denen ich Aktivitäten vorbereiten durfte. Dabei habe ich unter anderen über verschiedene Länder Präsentationen gehalten.
Auch die Möglichkeit zu haben, einen Raum zu renovieren, war sehr schön.
Wirklich loben muss ich die organisierten Aktivitäten meiner koordinierenden Organisation.
Dies gab mir nicht nur die Möglichkeit verschiedene andere Freiwillige kennenzulernen, sondern auch neue Freizeitaktivitäten zu probieren. Zwar musste man eine Teilnahmegebühr am Anfang zahlen, aber dies hat sich wirklich ausgezahlt.

Abschließend würde ich sagen, dass es eine interessante Erfahrung war. Es hat mir geholfen mich besser kennenzulernen und einige gute Freundschaften zu schließen. Auch die dänische Kultur und die Sprache zu lernen hat mir Freude bereitet.
Auf der anderen Seite habe ich oft darüber nachgedacht das Projekt abzubrechen und etwas anderes zu machen. Besonders frustrierend waren dabei meine ersten Monate.
Mein Arbeitsplatz hat mir leider das Gefühl vermittelt nicht gebraucht zu werden. Daher hätte ich mir mehr Unterstützung diesbezüglich gewünscht.

Dennoch möchte ich diese Erfahrung nicht missen und freue mich auf das, was die Zukunft für mich bereithält.