25 Jun

Vysocina Imprint

„Vysocina Imprint“ war ein EFD-Projekt in der Tschechischen Republik. Genauer gesagt in Pelhřimov. Unsere Freiwillige Forough war dort gut 8 Monate und hat einen sehr vielfältigen Dienst geleistet. Hier ihr wirklich wunderbarer Bericht:

Ich kann mich noch ganz genau an diesen Tag erinnern – es war der erste Oktober 2017 als es für mich nach Tschechien ging.
Die nächsten 9 Monate sollte ich in Pelhřimov, einer tschechischen Kleinstadt mit 16 000 Einwohnern verbringen.
Als Hamburger Großstadtkind schien mir dies schon eine unvorstellbare Herausforderung, der ich mir erst allmählich bewusst wurde, als meine Projektleiterin mir am Tag meiner Ankunft mein Zimmer zeigte, dass sich in dem Schülerwohnheim der Stadt befand.
Vorher waren meine Gedanken geprägt vom Reisestress, den vielen Verbindungen, die ich mit zwei riesigen Koffern erwischen musste und der Tatsache, dass ich kein Wort Tschechisch sprach.

Ich kam nach Pelhřimov mit vielen Ängsten, verschwommenen Vorstellungen und ohne richtige Erwartungen und wurde jeden Tag aufs neue unglaublich positiv überrascht.
Angefangen hat es mit dem On-Arrival Training, bei dem ich viele Kontakte zu anderen Freiwilligen schließen, Ziele für meinen Freiwilligendienst formulieren und mir über die unbegrenzten Möglichkeiten meines EFDs klar wurde.

Auch die Arbeit in meiner Organisation war besser als ich es mir je erhoffen konnte.
Sie war durch die Arbeit mit Menschen verschiedener Altersgruppen, an Schulen und den verschiedenen Events extrem abwechslungsreich und interessant. Ich hatte wirklich das Gefühl, Menschen helfen zu können und dabei meine eigenen Fähigkeiten zu schulen. Aber das wohl Allerwichtigste war, dass es meiner Organisation sehr am Herzen lag, wie ich mich fühlte und, dass ich die Dinge ausprobierte, an denen ich Freude hatte. Nicht nur was die Arbeit anging, sondern auch unsere Freizeitgestaltung.
Beispielsweise hatte ich über meine Organisation die Möglichkeit, Mitglied im Fitnessclub zu werden und meinen sportlichen Hobbies nachzugehen. Außerdem konnte ich von einem der tschechischen Freiwilligen das Gitarrenspielen lernen. Darüber hinaus wurden wir mit älteren Schülern und Studenten vernetzt, die uns als Mentoren halfen und mit denen wir vieles unternahmen. Ich hatte über meinen gesamten Frewilligendienst das Gefühl, dass meine Organisation sich wirkich und wahrhaftig für mich interessiert und, dass ihnen meine Entwicklung innerhalb des EFDs, den sie als gesamte Lebenserfahrung verstanden, die nicht nur auf die Arbeit zu reduzieren ist, unheimlich wichtig war. Und ich glaube genau das ist einer der wichtigsten Aspekte, der dazu geführt hat, dass ich mich trotz der Tatsache von Zuhause entfernt zu sein, immer sicher fühlte und wusste, dass es Menschen gibt, die mir mit Verständis und Hilfsbereitschaft entgegenkommen werden, wenn es einmal schwierig wird.

Auch fand ich Möglichkeiten, kostengünstig zu reisen und habe festgestellt, dass sich Tschechien als wunderschönes Land mit unzählig schönen, märchenhaften Orten entpuppt hat. Ich hatte immer die Vorstellung, dass Tschechien Deutschland unheimlich ähnlich sein muss und es gibt die Ähnlichkeiten auch.
Aber es gibt auch unheimlich viele Unterschiede, vor allem sprachlich-kulturell. Und auch wenn es nicht immer einfach war mit diesen Unterschieden umzugehen, war es doch großartig sie kennenzulernen und sein eigenes Verständnis von Dingen zu hinterfragen.

Auch habe ich erkannt, dass meine anfänglichen Bedenken was die Kleinstadt anging überhaupt keine Rolle mehr gespielt haben. Weil es ganz andere Dinge waren, die mich glücklich gemacht haben: die Zeit mit den anderen Freiwilligen, meine Arbeit, die Reisen, die tschechischen Menschen, die ich kennengelernt habe und vieles mehr.

Letztendlich glaube ich, dass der EFD ein großartiges und gut durchdachtes Projekt ist, von dem man unheimlich viel mitnehmen kann und vor dem man sich nicht scheuen braucht wenn man nur offen ist, Neues ausprobiert und sich klar macht, dass es immer Herausforderungen geben wird, man aber auch immer etwas finden kann, dass einem Halt gibt, wenn man nur aufmerksam genug ist und den Willen hat, das Beste aus dieser Zeit zu machen.