02 Okt

Project Change with Resilience

Wir haben schon des Öfteren in die Projekte der spanischen Organisation entsendet. Auch dieses Freiwilligendienst-Projekt fand wieder in der Wüste statt. Es handelte sich um einen Kurzzeit-Freiwilligendienst über „nur“ 3 Wochen. Dieses Mal haben wir dorthin sage und schreibe 6 Freiwillige auf einmal entsendet! Das ist Rekord! Die Projekte sind aber auch immer zu gut und auf jeden Fall besonders. Heben sich ab von den üblichen Projekten. Auf jeden Fall! Das bedeutet wir haben auch einige Berichte zu veröffentlichen. Ist spannend was die unterschiedlichen Leute, die alle im gleichen Projekt waren, so zu berichten haben. Los geht’s! Zuerst ein Bericht von Carlotta, dann Lina. Danch kommt Alina zu „Wort“. und dann Magdalena. Andere folgen noch. Es lohnt sich wieder vorbeizuschauen!

 

Vom 03.- 23.09.2021 habe ich am Kurzzeitfreiwilligendienst im Cortijo los Baños teilgenommen.

Obwohl das vielleicht erstmal wie eine sehr kurze Zeit scheint, habe ich viele neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln dürfen.
Das Projekt bietet eine große Bandbreite an Einblicken, nicht nur was ökologische Themen angeht, sondern auch Lebensweise und Weltanschauung.

Ein Tag pro Woche war auf den theoretischen Hintergrund der Arbeit in den Projekten ausgelegt, vier Tage die Woche haben wir abwechselnd in den Bereichen Bioconstruction, Aufforstung und Farm gearbeitet.
Danach hatten wir dann Freizeit. Abends ging es weiter mit verschiedenen Workshops, zum Beispiel über Permakultur und Desertifikation aber auch Meditation und Ecstatic Dance.

Die Wochenenden waren frei, wir konnten aber auch dort an Exkursionen teilnehmen.
Die Mischung aus einem vorgegebenen, vielseitigen Programm auf der einen Seite und Freizeit auf der anderen Seite hat mir gut gefallen.
So gab es genug Zeit um sich mit den anderen Freiwilligen auszutauschen und das Erlebte zu reflektieren.

Ich selbst bin keine spirituelle Person, konnte aber dennoch viel mitnehmen:
Freundschaften, eine veränderte Haltung meinen Mitmenschen und der Umwelt gegenüber und eine größere Wertschätzung der Europäischen Union.
Ich bin dankbar für diese Erfahrung.

 


 

Das Project Resilience in dem Ökodorf Cortijo de los Banjos setzt sich aus zwei Grundüberzeugungen zusammen. Dem Versuch so naturverbunden und ökologisch wie möglich zu leben und dem spirituellen Mindset dahinter.
Als Volunteer durfte ich Aufgaben aus 3 Bereichen durchführen (Arboriculture, Farm & Biconstruction).

Arboriculture dient der Wiederaufforstung in der Region, welche immer mehr von Verwüstung geplagt wird. Dementsprechend war es meine Hauptaufgabe in diesem Gebiet neue Bäume zu pflanzen und mich um die bereits bestehenden zu kümmern. Der Großteil der Arbeit dient dazu das bisschen Wasser, welches dort vorhanden ist, bei den Bäumen zu halten, damit diese eine Chance haben zu wachsen.

Im Teilbereich Farm ist die Arbeit sehr viel vielseitiger, da viele unterschiedliche Aufgaben erledigt werden müssen. Jeden Morgen werden die Aufgaben an die Volunteers vergeben, sodass man durchaus das machen kann, was einen am meisten interessiert.
Man darf die Ställe der Tiere säubern, die Tiere füttern und vielleicht sogar mal eine Ziege melken. Der Garten, aus dem zu großen Teilen das Essen für die Freiwilligen kommt, gehört auch zum Bereich Farm.
Man erntet also Weintrauben, Feigen, Mandeln, Gemüse, etc. und pflegt allerdings auch den Garten. Das bedeutet neue Pflanzreihen anlegen, Unkraut zupfen, braune Blätter und Blüten entfernen, düngen usw.

Der dritte Aufgabenbereich war Bioconstruction.
Wir Freiwillige haben mithilfe einer Bautechnik namens Super Adobe angefangen ein Haus mit zwei Räumen zu bauen. Die Arbeit war körperlich anstrengender als in den anderen zwei Bereichen doch hat unglaublich viel Spaß gemacht und ich persönlich habe es als große Bereicherung empfunden einen Einblick in diese Bauvorgänge zu erhalten.

Bevor wir unseren ersten Arbeitstag hatten, sorgten sich alle Freiwilligen ein wenig wegen des Arbeitens in der prallen Sonne, doch diese Sorge war unbegründet. Als Freiwilliger arbeitet man nur von 9-14 Uhr und die Koordinatoren bemühen sich immer während der heißesten Stunden Arbeit im Schatten zu finden.
Häufig betonten unsere Anleiter, dass es vor allem ihr Ziel ist uns so viel wie möglich beizubringen und uns eine wunderschöne Zeit zu ermöglichen, nicht, uns so viel wie möglich arbeiten zu lassen.

Was mich während meines Aufenthalts sehr beeindruckt hat war die Qualität des Essens. Da zeitgleich zu unserem Freiwilligenprojekt auch noch ein anderes Projekt stattfand, waren wir zumeist 90 Menschen, die versorgt werden wollten. Und diese Aufgabe wurde von dem Küchenteam mit Bravur bestanden, denn das Essen (Frühstück, Snack, Mittag, Abendbrot) hat jeden Tag exzellent geschmeckt und war sehr abwechslungsreich.

Zu Beginn des Projekts wurden wir Freiwillige in 3 Arbeitsteams aufgeteilt und rotierten dann durch die 3 Hauptaufgabenfelder. Jeden Arbeitstag meldeten sich zudem zwei Freiwillige pro Team um bei der Küchenarbeit zu unterstützen. Das bedeutet, dass man vor allem geschnippelt hat, doch durch Musik und anregende Gespräche hatte auch diese Arbeit eine äußerst angenehme Atmosphäre.

Nach der Arbeit hatten wir immer erstmal etwas Freizeit, während der wir entspannen oder uns im dortigen Pool abkühlen konnten und am Nachmittag gab es dann viele unterschiedliche Workshops (natural medicine, conscious eating, mantra chanting, emotional management, …).
Zudem gab es jeden Tag das Angebot für Yoga und Meditation.

Wenn man an diesem Projekt teilnehmen möchte sollte man meiner Meinung nach spirituellen Praktiken offen gegenüber stehen, da man dort mit diesen jeden Tag konfrontriert wird. Vielen Dingen stand ich zunächst skeptisch gegenüber und habe sie dann doch sehr genossen (z.B. active meditation – im Prinzip einfach freies Tanzen).
Mit einigen Ideen konnte ich mich aber bis zum Ende des Projekts nicht anfreunden. Jedem Freiwilligen steht es aber frei an den Meditations- und Yogaangeboten, etc. teilzunehmen, sodass man selbst entscheiden kann, wie viel dieser spirituellen Erfahrung man mitnehmen möchte.

Da man an den Wochenenden nicht arbeitet, war dies die beste Zeit für Erkundungen. Am Samstag wurde immer eine optionale Exkursion bereitgestellt, an der aber meist alle teilnahmen.
Einmal ging es für uns an einen wunderschönen Strand in Almeria.
Auch Sonntags kann man theoretisch etwas unternehmen, was sich aber durch fehlende Transportmöglichkeiten durchaus sehr schwierig gestaltet. Die einzige Möglichkeit in weiter entfernte Dörfer zu kommen war ein Taxi zu bestellen und da wir uns mit dieser Idee nicht so sehr anfreunden konnten, entschlossen wir uns meist die direkte Umgebung zu erforschen. Man konnte gut Wanderungen unternehmen oder es sich im wunderschönen Pool und der direkt daneben gelegenen Bar des Ortes Lucainena de las Torres gut gehen lassen (ca. 15min Fußweg).

 


 

Ich weiß bei diesem Bericht gar nicht wirklich, wo ich anfangen soll.

Gestern bin ich von dem dreiwöchigen Projekt in meiner Heimatstadt angekommen und muss teilweise immer noch die ganzen überwältigenden Eindrücke von dieser Reise verarbeiten. Die Zeit dort vor Ort ist nämlich jeden Tag so schnell vergangen, und doch hatte man am Ende der Woche das Gefühl, dass man nun schon einen Monat von Zuhause weg gewesen ist.

Das war vor allem so, weil die Tage immer mit vielen schönen Aktivitäten ausgefüllt waren. Die Zeit mit den anderen Freiwilligen hat sich aber auch so intensiv angefühlt, weil viele Workshops darauf ausgerichtet waren das Gruppengefühl zu stärken und man dadurch die anderen Freiwilligen schon sehr schnell, sehr gut kennen lernen konnte.

Ich versuche jetzt mal so zu starten, weil es der einzige plausible Weg ist diese Erfahrung anderen nahe zu bringen:
Oasis Al Hamam hat zwei große Bereiche. Zum einen ist es eine Selbstversorger Community, die sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und Recycling legt.
Zum anderen gibt es die spirituelle Seite, die sehr schwer zu erklären ist. Für mich hat sie darauf abgezielt sich selbst besser kennen zu lernen, um besser im Einklang mit der Natur und anderen Menschen leben zu können. Ich kann mir auch vorstellen, dass diese spirituelle Seite für alle Teilnehmenden etwas anders gewesen ist, aber so kann ich sie für mich am besten in kurze Worte fassen.
Diese Seite umfasste sehr viele unterschiedliche Aktivitäten, wie Mantra Chanting, dem morgendlichen Dharshan Ritual, Yoga, Meditation und einen Workshop zum emotional Management.
Alle davon haben sehr viel Spaß gemacht. Man muss sich jedoch darauf einlassen, weil es am Anfang noch sehr befremdlich wirken kann.
Um an diesem Projekt teilzunehmen, würde ich also eine gewisse Offenheit gegenüber solchen spirituellen Aktivitäten empfehlen, weil diese sehr wichtig und großer Bestandteil des Projektes sind.

Der andere Bestandteil ist der ökologische arbeitshaltige Faktor.
Vormittags bis zum frühen Nachmittag haben wir in Gruppen in den verschiedensten Arbeitsbereichen gearbeitet. Sei es Bäume pflanzen und versorgen; auf der Farm und im Garten arbeiten; oder auf der Bioconstruction Baustelle ein Haus bauen, die Aufgabenbereiche waren sehr divers.

Mir hat jeder Bereich immer sehr viel Spaß gemacht, vor allem, weil ich es als Studentin in der Stadt nicht gewohnt bin jeden Tag in der Natur und z.T. mit Tieren zu arbeiten. Am Ende des Tages sieht man, dass man etwas geschafft hat. Das ist ein großer Unterschied zum Studieren, da man zwar merkt etwas zu lernen, aber keinen physischen Beweis für das Vorankommen hat.
Diesen Prozess hat man sogar beim Mittag- und Abendessen sehen können, da immer mit selbstgeernteten Gemüse- und Obstsorten gekocht wurde.
Das Essen dort war immer ein Traum und es war sehr angenehm immer verpflegt zu werden und sich keine Gedanken über das Essen machen zu müssen. Sogar für Nachmittagssnacks wurde gesorgt.

Nachmittags hatten wir dann immer Freizeit. Ich muss sagen, dass die erste Woche sehr aufregend gewesen ist und man in dieser Zeit extrem viel unternommen hat. Nach der Hälfte des Projekts aber, habe ich immer mehr Zeit für mich gebraucht, auch um alles in der Woche Geschehene zu verarbeiten. Es war immer sehr angenehm, dass man die Wahl hatte mit vielen Leuten umgeben zu sein und etwas zu unternehmen oder mal allein abzuschalten.
Für beide Optionen gab es genug Möglichkeiten und Orte zur Entspannung oder für Aktivitäten.
Der Umgang miteinander war immer ein sehr positiver. Ich denke auch, weil es ein Ort war, an dem man die Außenwelt für ein paar Wochen vergessen konnte und alle deswegen auch sehr entspannt waren.
Ich bin sehr froh, dass ich für dieses Projekt ausgewählt wurde, weil es eine sehr schöne Erfahrung war. Ich möchte deshalb auch weiterhin an anderen Projekten teilnehmen, neue Persönlichkeiten kennen lernen und Orte bereisen.

 


 

Drei aufregende Wochen in der einzigen Wüste Europas liegen hinter mir.
Drei Wochen in denen ich das Leben in einer Community kennenlernen durfte und lernen konnte, was es heißt, ein nachthaltiges Leben zu führen. Change with Resilience ist ein Kurzzeitprojekt in Spanien mit ungefähr 30 Teilnehmern aus der Türkei, Polen, Italien, Rumänien Griechenland, Bulgarien, Spanien und Deutschland.

Neben uns Kurzzeitfreiwilligen gab es dazu noch 10 Langzeitfreiwillige, die zum Teil auch als Koordinatoren tätig waren. Wir waren in drei Arbeitsteams eingeteilt und haben abwechselnd in drei Bereichen gearbeitet, wodurch die Arbeit sehr abwechslungsreich war.
Die Bereiche waren neben Arboriculture, wo wir Bäume gepflanzt haben oder Bokashi hergestellt haben und Farming, wo wir uns um den Garten und die Tiere (Ziegen, Kamel, Esel, Hühner, Hasen, Schweine…) gekümmert haben, Bioconstruction wo wir mit der Technik Superadobe ein Haus gebaut haben. Dabei stapelt man Säcke gefüllt mit einer Mischung aus Sand und Zement.

An einem Tag in der Woche haben wir auch noch formation gehabt, wo es mehr um die theoretische Bildung ging. An den Nachmittagen haben wir außerdem noch Workshops gehabt, z.B. zum Thema Conscious Eating oder Natural Medicine.
Jeden Abend und Morgen gab es zusätzlich noch die Möglichkeit an einer Meditation (wobei es immer große Abwechslung an Meditationstechniken gab) oder am Yoga teilzunehmen.
Aber auch wenn das jetzt vielleicht nach vielen Aufgaben und wenig Freizeit klingt, stimmt das nicht so ganz. Jeden Tag gab es genug Zeit für eine ausgiebige Siesta und auch die Wochenenden waren frei. Am Samstag wurde immer noch ein Ausflug organisiert um die Umgebung und wunderschöne Landschaft kennenzulernen. Auch das Essen war unglaublich lecker und abwechslungsreich. Jeden Tag haben wir mind. drei sehr leckerere vegetarische Mahlzeiten bekommen.

Für mich war es das erste Mal, dass ich an so einem Projekt teilgenommen habe und mit so vielen Menschen zusammengelebt habe, sodass es für mich eine sehr aufregende Zeit war. Durch die vielen Freiwilligen aus ganz unterschiedlichen Ländern habe ich viele interessante Menschen kennengerlernt und gleichzeitig, wenn es einem zu einmal viel war mit so vielen Menschen, konnte man sich aber auch zurückziehen. Für mich war vor allem die Spiritualität eine neue Erfahrung, aber ich habe mich darauf eingelassen und viele interessante neue Dinge (kennen)gelernt. In der gesamten Zeit habe ich mich sehr willkommen gefühlt und habe die Zeit sehr genossen.
Ich bin sehr dankbar für die Zeit, die Menschen, die Gespräche und die Erfahrungen, die ich aus diesem Projekt mitgenommen habe und kann es nur jedem empfehlen.