03 Apr

Jeunesse et Culture en Normandie 2

„Jeunesse et Culture en Normandie“ ist ein größeres Freiwilligendienstprojekt mit verschiedenen Einsatzorten. Die/der aufmerksame Leser/in wird bemerkt haben, dass hier weiter unten ein Projekt mit gleichem Namen steht…
Unsere Freiwillige Lucia ist in einem kleinen Ort in der Normandie in der Nähe von Flers. Aber lest das gerne in ihrem schönen Bericht:

 

Ich habe meinen Freiwilligendienst in einem verregneten Dorf namens Saint-Andre de Messei, mitten in der Normandie in Frankreich gemacht.
Ich lebte zunächst bei einer Gastfamilie, in welcher es mir möglich war einen kleinen Einblick in die französische Kultur zu bekommen.
Im Anschluss zog ich in eine Art Studentenwohnheim für junge Arbeitnehmer, in der kleinen Stadt Flers nahe meines Projekts, in welchem auch einige der anderen Freiwilligen lebten.
Umgeben von Feldern und vereinzelten kleinen Häusern, arbeitete ich täglich von 9 bis 17 Uhr in einem Zentrum für behinderte Kinder und Jugendliche im Alter von ca. 4 bis 25 Jahren.

Vor Allem der Start brachte viele Herausforderungen mit sich. Von der Distanz zur Familie in Deutschland, über das Lernen der neuen Sprache bis hin zum neuen Umgang in Bezug auf die Kinder.
Jedoch waren es vor Allem die Kinder und Jugendlichen in der Einrichtung, welche meinen Freiwilligendienst so schön gestaltet haben. Viele von Ihnen haben Probleme bei der Kommunikation bzw. fühlen sich oft unverstanden und nicht gehört. Somit hatte ich eine Art Gemeinsamkeit mit Ihnen, welche mir bei einem Projekt in Deutschland vielleicht nicht in dieser Form begegnet wäre.
Es half mir dabei, sie zu verstehen und mich nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu richten.

Ich hatte in dem Rahmen meines Projektes viele Möglichkeiten verschiedene Aktivitäten für sie anzubieten. Dies stellte sich jedoch zunächst auch als eine der größten Herausforderungen dar, denn ich wusste gar nicht so genau, wo ich anfangen sollte. Mir stand ja alles offen und zudem war ich die erste Freiwillige dieses Projektes und hatte somit niemanden, an dem ich mich orientieren konnte.
Vor Allem zu Beginn dachte ich immer im “Großen” nach. Ich wollte ein Theaterstück planen, viele Kunstprojekte machen und die “Kultur Europas” in das Zentrum lassen, all dies sollte nun im März, nach der Eingewöhnungszeit so richtig los gehen, aber dazu kam es dann leider durch das Virus doch nicht.

Dennoch hatte ich eine sehr schöne Zeit dort und konnte durch die kleinen Dingen, wie zum Beispiel einen Spaziergang, Nägel lackieren, Vorlesen, Singen, Tanzen, Kochen oder auch einfach nur beim Zusammen sitzen, den zu Betreuenden eine Freude bereiten und dass war mir von Anfang an das Wichtigste.
Auch durch das Hören von Musik in verschiedenen Sprachen, dem Kochen eines Gerichtes aus einem anderen Land und dem Sprechen in meiner Muttersprache, hoffe ich etwas Kultur in das Zentrum gebracht zu haben.
Im Nachhinein glaube ich auch genau diese kleinen Dinge waren am Wichtigsten für die Menschen dort.

Ich bin auch froh in den vergangenen 4 Monaten einen Einblick von Frankreich und der Normandie bekommen zu haben. Die Menschen dort kamen mir sehr herzlich vor und es war auch sehr schön sich mal auf einen “Soirée” mit den anderen Freiwilligen bei einem Glas Cidre und einem Stückchen Camembert mit etwas Baguette zu treffen.