14 Mai

Lever l’encre

Ein Projekt in unserer Geburtsstadt! Also, in der Geburtsstadt unseres Vereins… Unser Freiwilliger Paul ist in Marseille! Und das für mehr als 9 Monate! Eine tolle Stadt und natürlich auch ein vielfältiges Projekt! Ist ja immer vielfältig, wenn man mit jungen Zielgruppen arbeitet. Hier sein knackiger Bericht:

Bonjour,
ich habe jetzt schon ca. 7 Monate in Marseille verbracht und meine Zeit ist fast vorbei.
Ich bin während meinem Abitur auf der Suche nach einem kostenlosen Auslandsaufenthalt eher zufällig auf den europäischen Freiwilligendienst getroffen und habe mich relativ spontan beworben und wurde schließlich an einer Stelle in Marseille angenommen.

Ich habe mich sehr gefreut und fuhr im September voller Erwartungen mit dem Zug nach Marseille.

Dort konnte ich in den ersten vier Tagen in einem Ankunftsseminar meiner Organisation vor Ort schon viele andere Freiwillige aus Marseille und der Region kennenlernen.
Ende September startete dann meine Mission an der Schule.

Dieses Gymnasium ist etwas außerhalb von Marseille aber in 30 min ist man in der Innenstadt mit dem Bus, die Station ist direkt vor der Tür.
Meine Aufgaben sind hauptsächlich das Assistieren meiner Tutorin und gleichzeitig Deutschlehrerin im Deutschunterricht an 4 Tagen und an einem Tag das Assistieren der Bibliothekarin.

Zudem helfe ich an 2 Tagen bei Mittagsangeboten von jüngeren Schülern (bis 14) am Collège und an zwei anderen Tagen leite ich mittags einen Schachclub.
Jetzt nach den Osterferien wird wieder die Cafeteria der Schüler im Lycée in Betrieb genommen, wo ich auch mithelfen werde.

Generell kann man sagen, dass ich mir meine Aufgaben ganz frei aussuchen kann und dass meine Tutorin sehr nett ist und immer offen für neue Vorschläge ist.
So könnte ich nach meinen Stärken auch andere Unterrichte besuchen oder andere Clubs veranstalten.
Im Deutschunterricht mache ich selber eigentlich keinen Unterricht, was auch so vorgesehen ist. Stattdessen helfe ich Schülern bei den Aufgaben, beantworte Schülern ihre Fragen und helfe Schülern mit Schwierigkeiten. Im Deutschunterricht gibt es auch Momente, wo man nichts machen muss, wenn die Lehrerin unterrichtet.
Für mich ist das aber völlig OK und auch interessant.

Ich wohne hier direkt an der Schule in einer Wohnung mit Schlafzimmer und Bad. Die Küche und Wohnzimmer teile ich mir mit zwei Sprachassistenten (chinesisch und peruanisch), mit denen ich mich super verstehe und auch manchmal was unternehme.
Die Aussicht der Wohnung ist fantastisch und man hat auch Zugang zu einer Dachterrasse.
Ich bin in meiner zweiten Woche einem Fußballclub beigetreten und habe dort auch Freunde gefunden mit denen ich an Wochenenden was mache oder zusammen ins Fitnessstudio gehe.

Marseille ist sehr schön besonders mit dem Meer und alle Leute, die ich hier kennengelernt habe sind sehr nett.
Die Zeit vergeht wie im Flug und ich bin schon fast etwas traurig, wenn ich daran denke, dass das meine Zeit hier in 2 Monaten schon vorbei ist.